Abgeschlossene Projekte & Aktionen

Erstes Willkommen

Von 2014 – 2017 kamen viele Schutzsuchende in der Stadt an. Das war für alle Beteiligten eine Herausforderung. An was musste nicht alles gedacht werden, was musste alles organisiert werden!?

Alle – Sozialarbeit, Vereine, Ehrenamt und Integrationsbeauftragte – zogen an einem Strang. Wir zauberten einander ein Lächeln ins Gesicht.

Im Vordergrund standen damals u.a. folgende Hilfen und Unterstützungen:

  • Behördenpost verständlich machen
  • Anmeldung bei der Krankenkasse und bei einem Hausarzt und Zahnarzt
  • Kontoeröffnung
  • Kinder in der Schule und in der Kita anmelden
  • erste Wohnungseinrichtung zusammenstellen
  • Wo gibt es was in Guben?

Eurostadt Guben – Wir sind bunt!

Menschen auf der Flucht in Guben willkommen zu heißen – dieser Aufgabe fühlen wir uns verbunden. Doch nicht alle Menschen aus der Region sehen im Zuzug anderer Nationalitäten eine Bereicherung. So tauchten im August 2014 die ersten menschenverachtenden Schmierereien gegen Schutzsuchende auf. Demos einer Gruppe „Nein zum Heim“, auch in unmittelbarer Nähe zu einem Wohnverbund, folgten. Das Netzwerk organisierte mit verschiedenen Kooperationspartnerinnen/-partnern und Interessierten als Gegenveranstaltungen Begegnungsfeste und Menschenketten. Wir banden die Schutzsuchenden in die Aktionen ein, waren bei ihnen und gestalteten mit ihnen – Erwachsenen und Kindern – Nachmittage, die ihnen ein WIR-Gefühl, Wärme und Nähe vermittelten.

Treffpunkt Allerweltscafe – der Anfang

Im September 2015 fand das erste Allerweltscafe auf dem Rathausvorplatz statt. Netzwerkmitglieder, Interessierte und Schutzsuchende trafen sich, um sich kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Das Allerweltscafe fungierte als „Patenbörse“. Hier konnte man Kontakt aufnehmen. Wir boten allen eine Möglichkeit, sich auszutauschen. Der große Ausstellungsraum in der Stadtverwaltung Guben platzte manches Mal aus allen Nähten. Es wurde gesungen und getanzt.

Das Allerweltscafe wurde einmal im Monat im Großes Ausstellungsraum der Stadtverwaltung Guben durchgeführt. Für die Bereitstellung der Räume geht unser Dank an die Stadtverwaltung. Ab 2018 änderte sich der Charakter des Allerweltscafes – weg vom allgemeinen Kennenlerntreff hin zum Wunsch der Schutzsuchenden, Deutsch zu hören, zu sprechen und zu verstehen.

Bildungsangebote

Sprache ist der Schlüssel zum Verstehen und zur Kommunikation. Die meisten der Schutzsuchenden, die in unserer Stadt ankamen, beherrschten nur ihre Muttersprache. Der Zugang zu Sprachkursen setzt Regeln voraus, die eine gleichberechtigte Teilhabe aller Schutzsuchender nicht möglich macht. So entstanden u.a. sehr lange Wartezeiten bis zum Beginn eines Sprachkurses. 

Persönliche Hilfen waren von großer Bedeutung und wurden gern angenommen. Gruppenkurse und individuelle Hilfen sowohl für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wurden durch dieses uneingeschränkte Engagement von Ehrenamtlichen möglich.

Psychosoziale Betreuung

Wir können nicht ermessen, was Schutzsuchende in ihren Heimatländern oder auf der Flucht erlebt haben. Viele von ihnen, egal ob Kinder oder Erwachsenen, sind traumatisiert – bewusst oder unbewusst. Über Fördermittel der Integrationspauschale ist durch die Integrationsbeauftragte des Landkreises  Spree-Neiße  (LK SPN) in Zusammenwirken mit der städtischen Integrationsbeauftragten und dem Netzwerk ein Angebot des Psychosozialen Betreuung durch den Verein KommMit e.V. installiert worden. Das Projekt wird sehr gut von den Schutzsuchenden angenommen. Psychologen und Sozialarbeiter*innen stehen für Gespräche vor Ort bereit.

Zurzeit kann aufgrund der Neuausrichtung der Integrationspauschale (Eigenanteil!) für 2022 dieses Angebot nicht aufrechterhalten werden. Das bedauern wir sehr. Die Schutzsuchenden haben sowohl in ihren Heimatländern als auch auf der Flucht viel Leid und Schmerz ertragen müssen – ihnen bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erlebnisse zu helfen sollte selbstverständlich sein.

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